Was ist Philanthropie?

Menschen, die Gutes für andere Menschen tun, werden als Philanthropen bezeichnet. Und so unterschiedlich diese Titelträger sind – vom Pädagogen Basedow über Mutter Theresa bis Bill Gates – so unterschiedlich ist auch das Verständnis von Philanthropie. Unser Verständnis von Philanthropie lässt sich in einem einfachen Satz beschreiben: Philanthropie umfasst jede private freiwillige Handlung für einen gemeinnützigen Zweck.

Es stellt sich die Frage, warum wir genau diesen Begriff wählen, um unseren Tätigkeitsbereich zu umschreiben. Man könnte auch von Gemeinnützigkeit, Gemeinwohl, Wohlfahrt oder Zivilgesellschaft sprechen. Organisatorisch betrachtet bestehen die Begriffe Nonprofit-Organisation (oder Not-for-profit-Organisation), Organisation ohne Erwerbszweck, Bedarfswirtschaft oder Nicht-Regierungsorganisation (NRO). Philanthropie haben wir als Überbegriff gewählt, da der Begriff für uns einige wertvolle Eigenschaften enthält:

Philanthropie ist personenbezogen

Philanthropie stellt den handelnden Menschen in den Fokus, während die anderen Begriffe einen gesellschaftlichen Bezug haben. Viele philanthropische Aktivitäten werden zudem nicht in einem organisierten Rahmen erbracht. Dazu zählen Nachbarschaftshilfe, spontane Spenden oder soziale Bewegungen. In einer vom Individualismus geprägten Welt gibt Philanthropie eine Antwort darauf, warum sich Personen für das Gemeinwohl einsetzen.

Philanthropie ist wertbezogen

Philanthropische Handlungen drücken wie kaum eine andere Gestik ethisches Verhalten gegenüber anderen Menschen aus. Dies grenzt die Philanthropie deutlich zu staatlichem und marktwirtschaftlichem Handeln ab. Diese Abgrenzung über den Wertebezug erscheint uns wichtiger als diejenige über die wirtschaftliche Orientierung (not-for-profit).

Philanthropie ist universell

Philanthropie gibt es auf der ganzen Welt und ihre Tradition reicht bis in die Anfänge der Zivilisation zurück. In allen Weltreligionen finden sich philanthropische Regelungen und Empfehlungen. Trotzdem ist Philanthropie aber frei von einem politischen, religiösen oder anderen dogmatischen Zusammenhang.